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Bayerischer
Trachtenverband e.V.
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1.Landesvorplattler
Sepp Lausch
Petzenbichl 1
83109 Tattenhausen
Tel: 08067/881833
Fax: 08067/883716
Mobil: 0171/5859323
E-Mail: sepplausch@web.de
Text: Sigi Götze
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Die Geschichte
der Trachtenbewegung |
Heimat ist
überall, dazu bedarf es keiner Berge. Und auch die Heimattracht wird
überall dort sein, wo sich Heimatverbundene Menschen ihrer annehmen.
Was blühen soll, gehört gepflegt. Gewiss gehören fernab von
noch intakten Trachtengebieten, wo Tracht zum öffentlichen Leben gehört,
mehr Idealismus und Selbstbewusstsein dazu, die Tracht auch außerhalb
des Vereins zu tragen, beispielsweise beim sonntäglichen Kirchgang
oder bei sonstigen Gelegenheiten. Doch sollte dies selbstverständlich
sein, denn die Tracht ist das äußere Zeichen der inneren Einstellung
ihres Trägers.
Vom Mittelalter bis zum 17. und 18. Jahrhundert konnte sich in Bayern nicht
jeder kleiden, wie er wollte. Er musste ,,standesgemäß"
daherkommen, das heißt, auch äußerlich dem Bürgerstand,
dem Bauernstand oder anderen zuzuordnen sein. Dann kam die Zeit, die in
wenigen Jahrzehnten veränderte was in Jahrhunderten gewachsen war.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das altbayerische Wesen in Baukultur und
handwerklicher Kunst, in Literatur und Musik verändert, bis hin zu
Technik und Kitsch. Auch viele Trachten tat man als unmodern ab; sie erschienen
nicht mehr zeitgemäß. Bauernmöbel und Hausrat verschwanden
beim Händler, modische Kleidung kehrte auf den Bauernhöfen ein.
In dieser Zeit geschahen zwei Dinge, die für die Trachtenerhaltung
von Bedeutung waren. Die erste Maßnahme ging vom Volke aus, es war
gewissermaßen eine Bürgerinitiative. 1883 gründete der Schullehrer
Josef Vogl in Bayrischzell einen Verein mit dem Ziel, ,,dem Zeitgeist Schranken
zu setzen und gleichzeitig Tracht, Sitte und Brauchtum der Altvorderen zu
pflegen und der Nachwelt zu erhalten". Gleichlaufend erfolgte eine
Aktion von oben , in dem König Ludwig II, 1886 an alle Bezirksämter
die Aufforderung erließ, in den Gebirgsgemeinden die Gründung
von Gebirgstracht-Erhaltungsvereinen anzustreben, ,,damit die schöne
Gebirgstracht und die alten Tänze, besonders die Schuhplattlertänze,
erhalten bleiben und in diesen Vereinen Kameradschaft, Heimat- und Vaterlandsliebe
gepflegt werden".
Im dritten Reich wurden die Trachtenvereine und Trachtenverbände fast
ausnahmslos aufgelöst, da sie sich der Vereinnahmung durch das Nazi-
Regime widersetzten.
Zwischenzeitlich haben sich 24 Gauverbände mit rund 1000 Trachtenvereinen
im
Bayerischen Trachtenverband
(Sitz Traunstein, gegründet 1925, neu gegründet 2002)
mit ca. 200.000 Mitgliedern
und ca. 100.000 Jugendlichen
zusammengeschlossen.

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Geschichte
des Schuhplattlers |
Der Schuhplattler
gehört zweifellos zu den markantesten bayerischen Ausdrucksformen.
Das Wort Schuhplattler erklärt sich daraus, dass sich der Tänzer
mit den Händen auf die Schuhe (richtiger auf die Schuhsohlen) schlägt.
Seine "Erfinder" waren einfache Leute: Bauern, Jäger, Holzknechte.
Schwierig ist es den genauen Ursprung und die Geschichte des Schuhplattlers
darzustellen.
In der von einem Mönch des Klosters Tegernsee um 1050 gefassten Ritterdichtung
"Ruodlieb" wird ein dörflicher Tanz beschrieben. Die darin
enthaltene Schilderung von "Sprung und Handgebärde im Tanz",
könnte tatsächlich auf eine frühe Form des Schuhplattlers
hinweisen.
Als 1838 die Kaiserin von Russland in Wildbad Kreuth zur Kur weilte, da
ehrten sie die Einheimischen mit einer Tanzvorführung, die dem Schuhplattler
schon sehr nahe kam.
Der Bursch konnte sich während des Tanzes nach freiem Ermessen zur
Landler Melodie bewegen. Figuren zeigen, springen, schnaggln und platteln,
während sich sein Dirndl weiter im Takt drehte und erst zum Rundtanz
von ihm eingeholt wurde. Das unreglementierte, freie Platteln nannte man
das "bairisch" Tanzen.
Etwa von der Mitte des 19. Jahrhunderts an setzte sich die Vereinheitlichung
der Schuhplattler Tanzbewegungen durch. Das so genannte Gruppenplatteln
kam auf. Am 15. Juli 1858 wurde im Oberland ein Schuhplattler Tanz, anlässlich
einer Reise von König Max II durch das bayerische Gebirge, aufgeführt.
1861 hat sich in Miesbach ein "Gemütlichkeits-Verein" gegründet
der sich 1866 in "Schuhplattler-Gesellschaft" umbenannte.
Joseph Vogl gründete 1883 in Bayrischzell den "Verein für
Erhaltung der Volkstracht im Leizachthale". Von diesem Zeitpunkt ab
entwickelte sich das vereinsmäßige Platteln in den Trachtenvereinen.
Es gibt etwa 150 unterschiedliche Schuhplattlertänze und in dem Gebiet
zwischen Königsee im Osten und Bodensee im Westen, zwischen Donau im
Norden und Tiroler Grenze im Süden, in dem der Schuhplattler bodenständig
ist, lassen sich noch landschaftliche Unterschiede feststellen. So ist in
süd-östlichen Oberbayern, etwa von Rosenheim bis Bad Reichenhall
mehr das exakte, strenge Schuhplatteln mit lauten Schlag üblich, im
Oberland und dem restlichen Südbayern dagegen mehr das gemütliche
Schuhplatteln auf dem Absatz und mit runderen, lockeren Schlägen zuhause.
Beide Stielarten haben auf ihre Art ihren Reiz. Wo immer er gepflegt wird
oder zu sehen ist, wird mit ihm unmittelbar bayerisches Brauchtum und urtümliche
Lebensfreude verknüpft.

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Dirndldrahn
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Sucht man
nach den Ursprüngen des sich drehenden Dirndls, findet man die Ansätze
hierzu im ursprünglichen Schuhplatteln als Werbetanz, in dem Drahn
und Platteln untrennbar verbunden sind. So zitiert Prof. Horak Albert Czerninsky's
"Brevier der Tanzkunst" (1879) wie folgt: "Es ist ein Ländler
für nur ein Paar, wobei das Mädchen mit sittig gesenkten Augen
still sich fortdreht, der Bursch indes sie umkreisend auf allerlei Weise
seine Freude und Liebe ausdrückt. Er stampft mit den Füßen,
klopft mit den Händen nach dem Takte der Musik auf Schenkel, Knie und
Fußabsätze...". Andere historische Texte liefert die bereits
erwähnte Ritterdichtung "Ruodlieb" von 1050 und die Augsburger
Allgemeine von 1859: ". . . wie eine surrende Spindel um sich selbst
dreht... in der Mitte des Kreises springt der Bub"; eine Beschreibung,
wie sie heute kaum besser passt. Die gegenwärtige Form des Dirndldrahns
entwickelte sich, wie das heutige Schuhplatteln, aus den Mitte der zwanziger
Jahre aufgeblühten Vereinspreisplatteln. Dabei legt heute eine gute
Dreherin besonderen Wert auf ihren Rock, der während des Drahns fast
waagrecht liegt und deutlich einen Reif von 8 cm bis Handbreite, erkennen
lässt. Mit aufrechter Körperhaltung bewegt sich das Dirndl auf
den Zehen drehend flott und gleichmäßig zum Takt der Musik im
Kreis und entfaltet die ganze Schönheit der blumengeschmückten
Dirndltracht: Schwarze Dirndlschuhe, Wollstrümpfe und Spitzenhose,
Unterrock, Gschnür, Schultertuch und Dirndlhut und die flach am Rock
aufliegende Schürze. Der vollendeten Form des Dirndldrahns kann man
eine gewisse Ästhetik nicht absprechen und ruft bei jedem Zuschauer
Bewunderung und Anerkennung hervor, und wer jemals einen Dirndlplattler
- diese zusammengefasste Kraft aus Tanzen, Platteln und Drahn - gesehen
hat, weiß den wertvollen Beitrag, den die Dirndl zu dieser großartigen
Selbstdarstellung leisten, zu schätzen und zu würdigen.

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Trachten-
und Figurentänze |
Wer einen
Heimatabend, Festabend oder andere trachtlerische Festlichkeiten besucht,
gebraucht Auge und Ohr, um die Vielfalt des Gebotenen zu erfassen. Dazu
zählen neben dem Schuhplatteln, dem Gesang und der Musik, die an Figuren
reichhaltigen Trachtentänze. Wegen ihrer Schwierigkeit und, da sie
von einer bestimmten Anzahl an Trachtenpaaren getanzt werden, kann man diese
Trachtentänze nicht zum allgemeinen Volkstanz zählen. In der Fachsprache
nennt man sie auch Schau- oder Vereinstänze. Als wichtigste Trachtentänze
kennt man den "Bandltanz", das "Mühlradl<, den "Sterntanz",
den "Kronentanz", den "Zwei- und Dreisteierer", den
"Laubentanz", den "Sensentanz" sowie den "Sechser
und Achtertanz" (Reigentanz). Während das "Mühlradl"
- ein Zunfttanz der Müller - an die Zeit der Zünftegrunden erinnert,
der "Achtertanz" den Flößern den weiten Weg zum Schwarzen
Meer kurzweiliger gestaltete, und die Entstehung des "Sechsertanzes"
ins 17. Jahrhundert zurückführt, findet man den Ursprung der anderen
Figurentänze in nicht allzufernen Vergangenheiten. Der um 1890 aus
Brixlegg/Tirol stammende "Bandltanz" gehört noch zu den älteren
Tänzen, wogegen der "Kronentanz" erst vor 70 Jahren auf Betreiben
der Trachtenkameraden Anden Meier (Jachenauer) und Sepp Pfleger (Peißenberg)
entstanden ist, und Hartl Mayers (Weilheim) "Sterntanz" erlebte
seine Uraufführung 1930 beim 1. Trachtenaufmarsch in Rosenheim und
hat sich rasch verbreitet und erfreut sich großer Beliebtheit. Für
einen Teil dieser Tänze erschien bereits 1924 im Giehrl Verlag München
ein Lehrbuch zum Erlernen dieser "Heimattänze". Aus dem Geleitwort
dieses Lehrbuches einige Zitate: "Wer ein Buch über Heimattänze
schreibt, schreibt ein Buch natürlichen Frohsinns und glücklichen,
kraftvollen Lebens" oder "Unsere Heimat- und Trachtenvereine sind
es, die sich der Pflege von Heimat und Volkstum erinnern und widmen".
Ob nun im Vereinsleben oder auf Gauebene, die Figurentänze sind fester
Bestandteil der Probenarbeiten und stellen eine wunderbare Ergänzung
innerhalb der Brauchtumspflege dar.

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Preisplatteln
- Tanzwettbewerbe |
Schuhplatteln
und Dirndldrahn lernt man nicht von heute auf morgen. Viele Übungsstunden
sind nötig, um einen nach Melodie gut sitzenden Schlag und eine entsprechende
Körperhaltung beim Platteln zu beherrschen. Ähnlichen Aufwandes
bedarf es beim Dirndl, bis sie sich auf einer kleinen Fläche (Bühne
oder Tanzboden) schwindelfrei und sauber im Kreis drehen kann. Dieser Aufwand
ruft das natürliche Bedürfnis hervor, das erzielte Leistungsvermögen
untereinander zu vergleichen, um schließlich einen Sieger oder Siegerin
zu ermitteln.
Solche Leistungsvergleiche findet man in den Vereinschroniken schon zur
Gründerzeit der Trachtenvereine. Die bei den Preisplatteln am 21.8.1892
in Traunstein und am 6.8.1893 in Reichenhall ermittelten Sieger erhielten
dabei als Preise einen Lorbeerkranz. Ein am 19.8.1906 in Endorf durchgeführtes
Verbandspreisplatteln wurde vom veranstaltenden Verein bei einer Tagung
in Traunstein vorher beantragt. Ein gewähltes Preiskomitee bewertete
Einzel- und Gruppenplatteln. Bei einer Gausitzung am 6.1.1921 wurden die
öffentlichen Preisplatteln verboten. Gegen Leistungsvergleiche im kleineren
Rahmen hatte die Gauvorstandschaft dagegen nichts einzuwenden. So kamen
Mitte der zwanziger Jahre die Vereinspreisplatteln auf. Sie haben die jetzige
Form des Platteins und Dirndldrahns im Laufe der Jahre beeinflußt.
Wie sich Alfons Plereiter (der langjährige Sachausschussvorsitzende
der Vereinigten und Vorplattler des Gauverbandes 1) erinnert, hat er 1933
beim "Draxler Bascht" in Ruhpolding das Platteln gelernt. Grundlagen
waren eine aufrechte, gerade Haltung, Handstellung in Huthöhe und Absatz
fünf cm über dem Boden. Auch das Dirndldrahn wurde damals so gelehrt
wie heute. Der hohe Leistungsstand erfordert von den Preisrichtern - selbst
erfahrene Plattler - entsprechende Kenntnisse und Ausbildung für ihr
schwieriges Amt. Hierzu führt der Gauvorplattler regelmäßige
Preisrichterschulungen durch, um Veränderungen im Wertungsmaß
zu erläutern und abzusprechen. Die Anfang der sechziger Jahre entwickelte
Wertungsmethode gibt jedem Preisrichter die Möglichkeit zur Vergabe
von höchstens zehn Punkten für jeden Bua, Dirndl oder Gruppe,
je platteln und drahn, das sich unmittelbar vor den genau beobachtenden
Augen des Preisrichters abspielt. Beider Punktvergabe wird u.a. besonders
auf vollständige und saubere Tracht geachtet. Im Gauverband unterscheidet
man Vereins-, Gebiets- und Gaupreisplatteln. Letztere erreichen einen Größenumfang,
dessen zeitliche Bewältigung nur eine zahlenmäßige Teilnahmebeschränkung
erlaubt.

Gedanken zum Schuhplattler: |
Der Schuhplattler
als kulturelle" Klammer" |
Für
die Anziehungskraft einer Region ist es von entscheidender Bedeutung, ob
dem unvoreingenommenen Betrachter griffige, positiv besetzte und bild prägende
"Mosaiksteine" übermittelt werden können, die für
sich gesehen bereits ein freundliches Bild des betreffenden Gebietes ergeben.
Dazu zählen in erster Linie Darstellungen über bewährte Formen
des Zusammenlebens, Stilelemente der Volkskultur aber auch bestimmte Lebensäußerungen,
die auf gewinnende Charaktereigenschaften wie Lebensfreude, Musikalität,
Toleranz oder Heimatverbundenheit der in ihr lebenden Bevölkerung abzielen
und somit wenigstens punktuell Rückschlüsse auf den "Freizeitwert"
in der betreffenden Umgebung zulassen. Bei nicht wenigen Völkern vereint
der "landesübliche Tanz" die beschriebenen Attribute in geradezu
idealer Weise. So wird gemeinhin mit "Samba" und "Paso Doble"
südamerikanischer Begeisterungsfähigkeit, mit dem "Syrtaki"
griechische Gastfreundschaft und mit dem "Czardasz" ungarisches
Temperament gleichgesetzt.
In Südbayern könnte der hier beheimatete "Schuhplattlertanz"
als flächendeckende, kulturelle Klammer diese typisierende Rolle übernehmen,
obwohl er durch seine überwiegende Vereinsgebundenheit mit den genannten
Tänzen nicht direkt vergleichbar ist. Entkleidet man den Schuhplattler,
diesen aus dem Paartanz hervorgegangenen Burschentanz mit Werbecharakter
seiner Versatzstücke aus dem "Tourismusgeschäft" so
verbleibt im Kern ein auch im Zeitalter von "Rock " und "Pop"
allenthalben faszinierender Ausdruckstanz. Er vereint in hohem Maße
Attribute wie Geschicklichkeit, Eleganz und Rhytmusgefühl in sich,
gepaart mit animierender Schlagkraft. Das Bild vom schuhplattelnden Burschen
stellt darüber hinaus eine direkte gedankliche Verbindung zum bayerisch-österreichischen
Alpenraum her. Erwartungen oder Erinnerungen an bereichernde Sinneseindrücke
in Mitten einer weitestgehend intakt gebliebenen Naturlandschaft gehen mit
dieser Einschätzung einher. Dazu kommt, dass es den Akteuren selbst
auch heute noch möglich ist, ein gerüttelt Maß an gehobenem
Selbstvertrauen aus der exakten Beherrschung des Schuhplattlertanzes zu
gewinnen, verbunden mit konkret erfahrbaren Wechselbezügen bis hinein
ins Alltagsleben.
Professor Dr. Konrad Köstlin von der Uni Tübingen - Ludwig-Uhland-Institut
für Empirische Kulturwissenschaft drückt es im Vorwort zu Franz
Hegenbart's Buch "Auf geht's" so aus:" Ganz sicher aber ist
die Beobachtung wichtig, dass insbesondere die Holzarbeiter, deren (Arbeits-)
kraft ihr ganzer Stolz war, diese Kraft auch vorführen wollten. Dieser
Stolz der Arbeiter, die kein anderes Kapital als eben ihre Körperkraft
hatten mag den Charakter des Tanzes wohl nicht allein erklären...".
Zusätzlich und ursprünglich war es in erster Linie wohl das Bestreben
des Burschen, allein die Aufmerksamkeit der anwesenden Dirndl zu erreichen.
In späterer Zeit rückte die Fähigkeit, sich selbst, der eigenen
Gruppe und wo möglich, einem dörflich oder städtisch geprägten
Zuschauerkreis eine ausgewogene Mischung aus Musikalität, Körperbeherrschung,
Schnellkraft und tänzerischer Präzision zu demonstrieren, in den
Vordergrund .
Insbesondere die zum Ende des 19. Jahrhunderts hin allerorten gegründeten
Trachtenvereine waren es, die sich dieser Entwicklung und des Tanzes selbst
annahmen. In der Folge wuchs dem Schuhplattler auch im Bundesgebiet eine
geradezu dominante Stellung unter den "landesüblichen" Tänzen
zu.
Neuschöpfungen entstanden und "eroberten" neben dem heimischen
Tanzboden auch so manches "Parkett" das dafür alles andere
als geschaffen war.
Versuchungen , den Schuhplattlertanz zu instrumentalisieren , hat es in
mancherlei Hinsicht gegeben.
Trotzdem bleibt festzustellen, dass eine gediegene Plattlerdarbietung ohne
störendes "Drumherum" zu allen Zeiten sowohl auf den "Gebirgsbewohner"
selbst als auch auf den Menschen, der mit alpenländischem Brauchtum
nicht oder nur wenig in Berührung kommt eine nur schwer zu leugnende
Anziehungskraft ausübte und immer noch ausübt. Wer sich die Mühe
macht und der Entstehungsgeschichte des Schuhplattlertanzes nachspürt
wird allerdings eine Überraschung erleben. Er wird beim Vergleich mit
anderen Brauchtumsarten feststellen, dass der Schuhplattlertanz ein relativ
junges aber widerstandsfähiges "Brauchtumsgewächs" ist.

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